Der Stedtlinger Altar
Im Jahr 2011 bot sich eine einmalige Chance: Die Kirche in meinem Heimatort wollte einen neuen Altar. Eine zeitgenössische Interpretation eines der gewichtigsten Zweige europäischen bildhauerischen Schaffens des letzten Jahrtausends. Der Rahmen einer bescheidenen Dorfkirche und die knappen finanziellen Möglichkeiten einer ebensolchen wurden zu dem Keim, der der gesamten Konzeption zugrunde lag. Das verwendete Holz stammt aus den umliegenden Wäldern, die Arbeiten wurden in der Kirche, also direkt vor Ort, zu Ende gebracht. Ein Werk, das exakt für diesen Platz bestimmt ist, für diese Menschen, dieses Licht, diese Stimmung. Die Schreinerarbeiten übernahm Tobias Koch, der ebenfalls in Stedtlingen aufgewachsen ist und auch heute noch dort lebt.
Der alte Altar war Ausgangspunkt der Gestaltung. Der Kasten trägt die Szene mit Jesus als Hirten und den zwölf Jüngern als Lämmer. Ein Dornengeflecht führt nach oben und trägt den Altartisch. Auf diesem thront die Kreuzigungsgruppe. Jesus in der Mitte – gemäß seiner Bedeutung im Vergleich zu den Verbrechern an seiner Seite riesig. Jene tragen die Kerzen, die den Gekreuzigten bescheinen.
Freies Wort Meiningen“ – Artikel vom 07.04.2012 (https://www.insuedthueringen.de/lokal/meiningen/rhoen/Ein-neuer-Christus-angekommen;art83444,1957112)
Website Kirche Stedtlingen
„Stedtlinger Altar“ (Ulmen- und Eschenholz, lackiert, ca. 210×170 cm) 2011/12